Blind Guardian liefern ein grandioses Finale beim Burg Open Air in Illingen

Blind Guardian liefern ein grandioses Finale beim Burg Open Air in Illingen
Blind Guardian - Burg Open Air Illingen 18.08.2024

Den letzten Akt beim diesjährigen Burg Open Air in Illingen haben am 18.08.2024 Blind Guardian gespielt. Nach Bands wie Mando Diao und In Extremo (wir berichten hier) stehen Metal-Legenden aus Krefeld am fünften und letzten Tag auf der Bühne auf dem Burgplatz.

Als die letzten Sonnenstrahlen über den historischen Burgplatz gleiten, eröffnet mit Trickster’s Day. Die vielversprechende Band aus Saarbrücken spielt zwar noch vor einem überschaubaren Publikum, aber ihr harter Rocksound und die rollenden Gitarrenriffs überzeugen sofort. Der kraftvolle Sound wird durch die raue Stimme des Sängers perfekt ergänzt. “Wir wollten eigentlich fünfmal den Bart-Song spielen und gucken wie Blind Guardian damit umgeht. Aber stattdessen spielen wir unsere Songs”, so die humorvolle Ankündigung des Sängers. Mit Songs wie dem namensgebenden “Trickster’s Day“ und dem finalen “Sex, Drugs & Rock n’ Roll” heizen die Fünf ordentlich ein und hinterlassen einen bleibenden Eindruck – ein klasse Auftakt.

Als nächstes entern Bad Butler, ebenfalls aus Saarbrücken, das Podium. Mit einem Sänger, der gekonnt einige elektronische Effekte in seine Performance einbaut, und dominanten Gitarrenriffs, erzeugen die Dame am Bass und den vier Männern eine dichte Atmosphäre. Die kraftvolle Stimme bezwingt raue Passagen als auch hohe Stimmsprünge, die den Songs eine schöne Dynamik verleihen. Derweil füllt sich der Burgplatz schleichend, so dass sich immer mehr Leute vor der Bühne versammeln und dank dem treibenden Sound mehr in Fahrt kommen. Der Frontmann dankt allen, die schon die Vorbands supporten und damit leitet zu “Loud and Proud” über. Gegen Schluss rotiert ein Circlepit, der während „No Mercy“ die wartende Menge zum Toben bringt. Als Zugabe stimmen Bad Butler ein Cover von “These Boots Are Made for Walking” an, bei dem die Menge textsicher einsteigt und begeistert mitklatscht.

Zu Blind Guardian ist der Burgplatz schließlich voll und die Stimmung am Kochen. Schon bevor der erste Ton erklingt, hallen laute “Guardian, Guardian”-Rufe durch den Ort. Die Vorfreude ist greifbar. Frontmann Hansi Kürsch zeigt sich gut gelaunt und nimmt sofort Kontakt mit dem Publikum auf. Die Fans danken es ihm und dem Rest der Band mit kräftigem Applaus. Textsicht geht es durch die Setlist, die zunächst aus überwiegend neuerem Material besteht und in eine energiegeladene Show eingebunden ist. Die erfrischend lockere Moderation zusammen mit den vielen Hits lassen eine familiäre, ausgelassene Stimmung entstehen. Und immer wieder kommen Guardian-Rufe auf. Illingen wird nicht müde, stellt auch Hansi fest.

“Macht euch warm. Ich glaube ihr wisst was jetzt kommt.”, ruft Kürsch. Mit dem legendären “The Bard’s Song” erreicht das Konzert seinen emotionalen Höhepunkt, bei dem fast jeder mitsingt – Gänsehaut pur auf dem Burgplatz. Danach zieht die Band das Tempo wieder an und lässt die Menge zu “Welcome To Dying” und “Lost In The Twilight Hall” abrocken. Mit “The World Sacred”, “Lord Of The Rings” und dem epischen “Valhalla” mit ausgiebigem Chor-Gesang setzen Blind Guardian ein glorreiches Finale. Den krönenden Abschluss der mehr als zweitstündigen Performance bildet “Mirror Mirror On The Wall”, bevor Band und Fans mit “Barbara Ann” die Nacht ausklingen lassen. Ein würdiges Finale für das Burg Open Air 2024 in Illingen.

Andreas Schieler

Leitung, Redakteur und Fotograf