Combichrist und Megaherz feiern Tourauftakt in der Batschkapp Frankfurt
Am 20.09.2023 ist der Startschuss für die Co-Headliner-Tour von Megaherz und Combichrist in der Batschkapp Frankfurt gefallen. Die Münchener Instanz der Neuen Deutschen Härte reisen mit ihrem neuen Album „In Teufels Namen“ an, während die US-amerikanisch-norwegische Industrial-Metal-Band von Andy LaPlegua ein Potpourri aus altbewährten Songs präsentieren.
Mit einer Stunde Verzögerung startet am Mittwochabend die Vorband in der leider nur übersichtlich besuchten Batschkapp. Vielleicht ist es dem Wochentag geschuldet, aber alle Akteure sowie die Venue hätten heute volles Haus verdient. Den an Anfang macht Janisch Moldau. Der Dark-Wave-Solist bringt – auch dem Musikgenre entsprechend – nicht unbedingt Partylaune unter die angereisten Gäste. Aber er schafft es, den ein oder andere zum Tanzen zu bewegen. Die Leuten sind in Feierabendstimmung und lassen sich auf tragende Musik ein.
Nach etwa 45 Minuten entern dann Combichrist die Bühne. Die harten Beats von „All Pain Is Gone“ wummern durch Mark und Bein. „Maggots At The Party“ und „Modern Demon“ zünden direkt und sofort ist Stimmung da. Andy, zunächst mit dunkler Kapuze bedeckt, springt wild von Seite zu Seite. „Do you still feel me?“, brüllt der Frontmann. Klar. So tanzen im spärlichen Licht die Fans, Platz genug ist schließlich vorhanden. Im Stroboskoplicht oder in Spots von hinten bewegen sich auch die restlichen Musiker ausgelassen zu den elektronischen Beats. Ein wenig Posing mit dem Mittelfinger zu „Fuck That Shit“ gehört genauso zum Gehabe wie Fratzen schneiden oder mit dem Publikum schäkern. Der sonst eher im Hintergrund agierende Perkussionisten stattet den Fans vor der Bühne zwischendurch einen Besuch ab. „Never Surrender“ und „My Life My Rules“ feuern weiter an, bis nach etwa 60 Minuten der Gig zu „Sent To Destroy“ unter lautem Applaus mit den Worten „Vielen Dank Frankfurt“ endet.
Megaherz reduzieren deutlich den elektronischen Musikanteil und rocken mit dem Titeltrack „In Teufels Namen“ sofort die Halle. Im Fokus steht natürlich das neue Album, aus dem Lieder wie „Alles Arschlöcher“ oder „Amnesie“ präsentiert werden. Frontmann Alex Wohnhaas tritt immer wieder in Kontakt mit dem Publikum und prangert soziale Missstände an, bevor er – „auch wenn es bei so alten Männern weh tut“ – zum Mitspringen aufruft. „Rabenherz“ trägt demnach die Message: nur wer träumen kann, ist frei. „Engelsgesicht“, ebenfalls von der neuen Scheibe, befeuert die Stimmung. Nur „Für immer“ setzt zwischendurch eine ruhige, melancholische Verschnaufpause, bevor mit „König der Dummen“ und dem Klassiker „Miststück“ wieder volle Fahrt aufgenommen wird. Megaherz zeigt sich zum Tourauftakt voll motiviert und schafft es, den berühmten Funken – unbeeindruckt von der nicht ganz vollen Halle – überspringen zu lassen. Zugabe-Rufe lassen die Band schließlich nochmals auf der Bühne erscheinen, um mit „Jagdzeit“ und „Himmelsstürmer“ das erste Konzert der Tour zu beenden.