Eisbrecher und Schattenmann rocken in der Garage Saarbrücken
Am 27.11.2024 haben Eisbrecher in der Garage Saarbrücken zur Live-Tour eingeladen, das nicht nur die Wartezeit bis zur „Kaltfront“-Tournee im nächsten Jahr verkürzen, sondern an dem kalten Abend den Fans auch ordentlich einheizen sollte. Mittwochabend gilt jetzt nicht gerade als Primetime in der Unterhaltungsindustrie, dennoch lauerte vor der traditionellen Venue in Saarbrücken eine beachtlich lange Schlange. Doch bevor die Musik startete, gab es erstmal … Obst?! Alexander Wesselsky versorgte die Fans mit Äpfeln und Bananen, bevor er die Vorband ankündigte – mit einem Augenzwinkern, schließlich ist Musik gesünder als Obst, so der Mitbegründer und Sänger der NDH-Band.
Mit dem Opener „Dämonen“ trat Schattenmann aus dem Dunkel der Bühne hervor und riss die Menge sofort mit. Songs wie „Jeder ist schlecht“ und „Menschenhasser“ brachten Bewegung in die Menge und wärmten den Saal auf. Schattenmann hat in Saarbrücken einige Fans am Start. „Licht an“ hieß es schließlich, damit Frontmann Frank Herzig besser sehen konnte, wer zum ersten Mal die Jungs sieht und wer schon länger Fan ist. Der Sänger bewies nicht nur Humor, sondern auch echtes Talent, mit der Menge zu interagieren. Er forderte die Fans auf, zu „Generation Sex“ alle Probleme wegzutanzen – mit einer Extraportion Liebe, versteht sich. Die Cover-Version von „Komet“ wurde charmant verteidigt, trotz des Gegenwinds in sozialen Medien. Frank machte auf die kommende Tour aufmerksam, ließ aber das Datum zum nächstgelegenen Gig von einem Fan suchen, der nach einer spontanen Google-Recherche zum Dank ein T-Shirt geschenkt bekam. Zum Finale gab es mit „Spring“, „Dia de Muertos“ und „Hände hoch“ noch einmal volle Power. Schattenmann überzeugten in etwa 45 Minuten mit einer kurzweiligen, energiegeladenen Show – definitiv mehr als nur eine Vorband.
Als die ersten Töne von „Zwischen uns“ erklangen, war die Spannung greifbar: Eisbrecher betraten die Bühne und Alex, wie gewohnt im ikonischen Kapitänsoutfit, begrüßte seine Fans. Schon beim zweiten Song „So oder so“ sang das Publikum inbrünstig und textsicher aus voller Kehle mit, und die Energie im Saal stieg weiter und weiter. Die Band nahm sich Zeit für persönliche Momente: Alex machte Polaroids vom Publikum und ließ die Fans im Gegenzug Fotos von der Band in statischen Rock’n’Roll-Posen schießen. Besser wird es nicht, so Alex. Der Aufruf, die Smartphones beiseitezulegen und das Konzert hautnah zu genießen, traf genau den Nerv der Zeit – eine tolle Botschaft charmant verpackt.
Musikalisch strotzte die Show nur so von kraftvollen Songs wie „Fakk“, wobei zwischendurch ruhigere Momente gekonnt eingebaut wurden, wie der Akustikversion von „Tränen lügen nicht“, das nahtlos in „Schwarze Witwe“ überging. Die Band hatte sichtlich Spaß auf der Bühne. Diese Freude übertrug sich direkt auf das Publikum und machte das Konzert zu etwas Besonderem. Der Schnee rieselt noch nach „Eiszeit“, da sagte Alex‘ Mann im Ohr, dass er noch 40 Minuten hat. „Egal, wir spielen bis der Strom ausgeht.“ Hier wird bis zum letzten Moment abgeliefert. Denn die Setlist hat noch viel zu bieten. Ein Feuerwerk aus Klassikern und neueren Stücken: „1000 Narben“, „Himmel, Arsch & Zwirn“, „Verrückt“ brachten die Garage Saarbrücken noch mehr zum Kochen. Das krönende Finale läutete natürlich „Miststück“ ein. Als die letzten Töne verklangen, war klar: Eisbrecher hatten ihre Fans mit 101% Einsatz begeistert – weniger hätte bei diesem Publikum auch nicht gereicht. Saarbrücken, das war ganz großes Kino!