Folk-Rock, Flammen und Herzblut: dArtagnan heizen der Garage Saarbrücken ein

Folk-Rock, Flammen und Herzblut: dArtagnan heizen der Garage Saarbrücken ein
D'Artagnan - 21.03.2025 Garage Saarbrücken

Es lag dieses besondere Kribbeln in der Luft. Von eingefleischten Fans bis hin zu Familien mit Kindern warteten alle voller Vorfreude, dass es losgeht. Denn dArtagnan haben sich im Rahmen ihrer Herzblut-Tour am 21. März angekündigt, um mit Manntra und Storm Seeker die Garage Saarbrücken in einen Schauplatz des mittelalterlichen Heldentums zu verwandeln. Schon zwei Mal zuvor hatte die Band versucht im Saarland aufzutreten, doch beide Male machte ihnen das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Doch an diesem Abend stand einem ausgelassenen Fest nichts mehr im Weg, und so strömten die Fans zahlreich in die Eventhalle.

Die Segel setzte die Düsseldorfer Band Storm Seeker. Mit dem Titeltrack ihres neuen Albums „Set Your Sails“ nahm die Folk-Pirate-Metal-Band von Beginn an das Saarbrückener Publikum mit auf ihre wilde musikalische Fahrt. Und sie hatten auch offensichtlich Lust darauf: zu „Row Row Row“ legten sich die Fans in die Riemen und ruderten durch den Song. Sängerin und Drehleierspielerin Fabienne Kirschke und ihr Gesangspartner Manuel Depryck sorgten mit „One More Day“ für die ersten lautstarken Mitsing-Momente. Gitarrist Paul Martens stand immer wieder mit seinen Soli im Spotlight, während Bandgründer Marius Bornfleth unermüdlich auf den Drums den Takt angab. Flötenspiel und Drehleier verliehen dem Rocksound den typischen mittelalterlichen Touch. Songs wie „Drag O Below“ setzten dort an, sind eingängig und sorgten für gute Laune. Ein besonderes Highlight war der Überraschungsauftritt von Ben Metzner von dArtagnan. Bei „Miles and Miles“ bildeten unzählige Arme eine tosende See mit Wellen, die im Takt der Musik auf und ab gingen. Doch „Alles Gute muss ein Ende finden“, kündigte der Sänger an, bevor Storm Seeker mit „The Longing“ ihr Set ausklingen ließen. Unter kräftigem Applaus verabschiedete sich die Band mit dem Versprechen, am 16. Oktober wiederzukommen.

Manntra katapultierte das Publikum mit „Heathens“ direkt in ein Feuerwerk musikalischer Energie. Die kroatische Folk-Metal-Band feierte in der Garage gleich doppelt. Denn es war nicht nur ihr erstes Konzert in Saarbrücken, sondern auch den Geburtstag ihres Bassisten Zoltan Lecei, der mit einer Torte und einem Ständchen beglückt wurde. Danach wurde es heiß und energiegeladen. Flammensäulen schossen zu „Teuta“, „Ori Ori“ und „In The Shadows“ empor und heizten zusätzlich ein. Sänger Marko Sekul, Gitarrist mit Maske alias Barren King sowie das Geburtstagskind wirbelten unentwegt über die Bühne und sorgten auch dafür, dass die Garage Saarbrücken nicht stillstand. Aber auch ruhigere und – wie der Sänger betonte – romantische Lieder wie „Slave“ fanden ihren Platz in der abwechslungsreichen Setlist. Zu den treibenden Beats von Schlagzeuger Andrea Kert sprangen und klatschten die Fans euphorisch zu „Unholy Water“ aus dem neuen Album „Titans“. Daraus stammt auch der aktuelle Lieblingssong der Band, „The Heart of the Storm“, woraufhin die Band auf ihre geplante Headlinertour 2026 hinwies. Der charismatische Sänger und seine Bandkollegen heizten weiter ein und steigerten die Stimmung immer weiter. In einer musikalischen Wucht begleitet von ordentlich Feuer beendeten Manntra mit „Nightmare“ und „Naranca“ ihren packenden Auftritt – aber nicht ohne zuvor ein Abschlussfoto „für Mutti“ zu machen.

Dann war es endlich so weit. In einem Meer aus Flammen und frenetischem Jubel stürmten dArtagnan auf die Bühne. „Willkommen Saarbrücken!“ rief Ben Metzner, während die ersten Töne von „Ruf der Freiheit“ erklangen. „Saarbrücken, lasst uns zusammen brennen!“ rief der Sänger und Bandgründer und leitete damit zu „Feuer & Flamme“ über. Die Geschichten von Abenteuer, Freundschaft und Freiheit kombiniert mit modernem Rock sowie mittelalterlichen Klängen begeisterte die Folk-Rock-Fans. Textsicher sangen sie aus voller Kehle mit – sei es bei „Freudenhaus“ oder „Klingen kreuzen“. Neben diesen beiden Liedern und dem motivierenden Opener schafften es auch der Titelsong „Herzblut“ und „Mosqueteros“ aus dem neuen Album auf die Setlist. Ihre ruhigere Seite offenbarten dArtagnan mit „Dreht sich der Wind“, bei dem die Männer aufgefordert wurden, ihre Damen auf die Schultern zu nehmen – romantisches Bild, das sich bei „My Love’s in Germany“ weitertrug. Die Garage wurde dabei in ein Lichtermeer aus Handylichtern getaucht, während Ben ein Bengalo-Feuer schwenkte. Kurz darauf kehrte Fabienne noch einmal auf die Bühne zurück, um mit der Band das emotionale „Farewell“ zu zelebrieren.

Inzwischen war die Garage voll in Bann der epischen Soundlandschaft und feierte jeden einzelnen Takt. Das Publikum sang, tanzte und klatschte ausgelassen mit. Die Hitze – nicht nur der Flammen – war auf der Haut spürbar. Nach einer kleinen Cardio-Einheit hatte sich die Garage ein Trinklied verdient und alle sprangen zu „Trink mein Freund“. Fannah zeigte sich der Frontman, als er nach dem „Geigenloop“ alleine auf einem kleinen Podest inmitten der Halle stand. Während „Was wollen wir trinken“ angestimmt wurde, kreiste um ihn ein riesiger Circlepit herum. Für einen grandiosen Abschluss sorgte „Hey Brother“ aus der neuen Scheibe und bewies einmal mehr, mit wie viel Herzblut dArtagnan und ihre Fans in der Garage Saarbrücken feierten.

Andreas Schieler

Leitung, Redakteur und Fotograf