Ghost ziehen die „Children of Saarbrücken“ in ihren Bann
Die frisch gekürten Grammy-Gewinner Ghost haben am 18.02.2016 die gut gefüllte Garage Saarbrücken in ihren dunklen Bann gezogen. Auf ihrer „Black To The Future“-Tour überzeugten Papa Emeritus III und seine sechsköpfige Group of Nameless Ghouls in der saarländischen Landeshauptstadt sowohl durch ihr musikalisches Konzept als auch durch ihre dramatische Bühnenpräsenz.
Zu Beginn fungierte das schwedische Trio namens Dead Soul, das sich nach eigenen Angaben erstmals auf Deutschlandtour befindet, als Opener. Der Sänger mit seinen beiden Gitarristen lieferte aber eine eher harmlose Performance ab, bei der man den Eindruck bekam, dass mehr Musik vom Band eingespielt als wirklich live gespielt wurde. Nach gut einer halben Stunde war es dann soweit: Choralgesänge erklangen in der verdunkelten Garage … und sie erschallten lange. Nach einem Intro von insgesamt 20 Minuten andächtigen Mönchsgesang betraten endlich die maskierten Männer von Ghost, die noch drei Tage zuvor den Grammy für „Best Metal Performance“ erhalten haben, die Bühne. Mit dem Song „Spirit“ begannen die schwedischen Rock-Okkulisten eine durchdachte Show, die sich im Laufe des Abends immer weiter aufbaute. Man merke, dass da nicht einfach irgendwelche Songs hintereinander abgespult wurden. Auch die bühnenreife Vorstellung zog einen irgendwie in den Bann des Düsteren. Das recht facettenreiche Publikum wusste dies zu honorieren, indem es die Hymnen, wie zum Beispiel „He Is“ der Band zum Teil textsicher mitsang.
Zum Erfolgssong „Cirice“ legte seine dunkle Eminenz das schwarze Bischofsgewandt samt Mitra ab und tauschte es gegen eine Art Frack mit weißen Handschuhen. Überhaupt überzeugte der Auftritt des „Emeritierten Papstes“ durch große Gestik, die er auch bei der Vorstellung seiner Ghuls theatralisch einsetzte und dabei sagte: „A nameless ghoul named … Alpha.“ Also dann doch nicht die Enthüllung der immer noch unbekannten Identitäten von Ghost. Zum Schluss bedankte sich die Band bei ihren „children of Saarbrücken and beyond“ mit einer ordentlichen Zugabe.
Als Fazit bleibt zu sagen: Ghost zeigten in der Garage Saarbrücken großes sowie düsteres Kino.
Setlist: Spirit / From the Pinnacle to the Pit / Stand by Him / Con Clavi Con Dio / Per Aspera ad Inferi / Body and Blood / Devil Church / Cirice / Year Zero / Spöksonat / He Is / Absolution / Mummy Dust / If You Have Ghosts / Ghuleh/Zombie Queen / Ritual / Monstrance Clock