KaisersLAUTern: „Schweinegeile“ Metal-Messe mit Powerwolf
Zum Schluss beißen die Wölfe am besten. So oder so ähnlich musste das Motto für Powerwolf zur letzten Deutschlandshow 2016, welche die saarländische Heavy-Metal-Band am 25.09. in der Kammgarn Kaiserslautern sichtlich feierte, gelautet haben. In Partylaune zeigten sich aber auch die Vorband und die zahlreich angereisten Fans.
Bevor es losging, mussten wir uns in Geduld üben. Denn als ich 30 Minuten vor Showbeginn ankam, bildete sich vor dem Eingangsbereich der ehemaligen Spinnerei eine ungewöhnlich lange Schlange, die sich keinen Meter rührte. Grund dafür waren die Jungs von Stallion, die laut Security erst kurz zuvor eintrafen und jetzt noch den Sound checken mussten. Solange durfte keiner rein. Ohne große Verzögerung betraten schließlich die fünf Hardrocker, die nicht nur musikalisch sondern viel mehr auch optisch die harten 80er wieder aufleben ließen, die Bühne des fast ausverkauften Casinos in der Kammgarn. Stallion schaffte es, mich sowie den Großteil des Publikums vom ersten bis zum letzten Lied zu begeistern. Bei schnellen Riffs und ansteckender Spielfreude blieb fast keiner mehr ruhig stehen. Yeah, so muss eine Vorband sein.
Dann kamen die ersehnten Wölfe. POWERWOLF eröffnete ihre letzte „Heavy-Metal-Messe“ – wie es Frontmann Attila Dorn bezeichnete – mit dem Titellied des aktuellen Albums sowie der gleichnamigen Tour „Blessed & Possessed“. Die große Fanbase zeigte sich von Anfang an als textsicher und „heulte“ lauthals zu den Liedern. Da war aber dann doch wohl ein Punkt, als vielleicht ein oder zwei Fans nicht mit sangen, der dem gut gelaunten Sänger nicht entging. „Seid ihr KaisersLEISERNn oder KaisersLAUTERn?“ bemerkte er scherzhaft und verwies entschuldigend darauf, dass der Kalauer aus der Feder Van Heldens (Drummer) kam. Denn das Publikum war alles andere als leise, was vor allem an der mitreißenden Bühnenpräsenz der fünf Wölfe lag. Bei den Hymnen wie „Amen & Attack“, „Sanctified With Dynamite“ oder „We Drink Your Blood“ schallte es aus fast jeder Kehle. Zu den choralen Publikumsgesängen gesellte sich stets der Keyboarder Falk Maria Schlegel, der wild gestikulierend bzw. auch mal dirigierend auf der Bühne rumrannte. Powerwolf zelebrierte wahrlich ihre „Heavy-Metal-Messe“, brachte die Menge zum Knien und sorgte für einen „schweinegeilen“ – wieder Wortlaut von Attila – Konzertabend in der Kammgarn, der „noch lange in Erinnerung bleiben wird“. Selbst nach dem letzten Lied der Zugabe blieben Band und viele Fans im Saal, um zusammen zu singen und feiern.
Insgesamt kann ich sagen, dass es ein wirklich gelungener Abend war, den ich nicht so schnell vergesse. Überzeugt haben mich sowohl Stallion aber vor allem auch Powerwolf mit einer sensationellen Performance. Und wohl auch im Namen des Lautrer Publikums enden wir mit den Worten des hier schon oft zitierten Sängers: „Vielen Dankeschön“