Kaiserslautern: The Crüxshadows lassen den Cotton Club tanzen
Am 30.09.2017 sind The Crüxshadows im Rahmen ihrer großen Astromythology-Tour im Cotton Club aufgetreten. Die US-amerikanische Synth-Rock-Band, die mit neuem Album im Gepäck tourt, überzeugen seit über 25 Jahren eine immer breitere Fangemeinde – wie man in Kaiserslautern, dem letzten Deutschlandkonzert der diesjährigen Tour gesehen hat, und das durchaus zu recht.
Doch zu Beginn des Abends treten zunächst Godex auf. Die deutsche Gothicrock-Band trifft den Geschmack vieler Anwesender im schon gut gefüllten Club. Denn obwohl nur wenige die Band kennen – so die Reaktion auf Nachfrage des Sängers -, sind gerade die vorderen Reihen schnell vom Sound überzeugt und sorgen für gute Stimmung unter den Goth-Fans. Die Band nutzt zwischenzeitlich die Gelegenheit, um die Werbetrommel für das kürzlich erschienene Album „The Heart Collector“ rühren. Daraus spielen Tommy, Ingo, Alexander und Dirk zum Beispiel „Glory Glitter And Gold“, wozu neulich ein Musikvideo erschienen ist. Nach etwa 30 MInuten verabschieden sich Godex unter Zugabe-Rufe und machen die Bühne frei für den Headliner.
Die Paradoxie des Bandnamens und Musikstils zum Herkunftsort ist bei The Crüxshadows so plakativ, dass man fast Schmunzeln muss. Ob man es nun Dark Wave oder Gothic nennt, festzuhalten ist, dass Floridas Sonne der Kombo um Leadsänger Rogue kein frohes Gemüt suggerierte. Denn seit 1992 geht es musikalisch außerordentlich düster zu. Harte Elektro-Beats gepaart mit mystischen Worten erschallen durch den Cotton Club, als Frontmann Rogue aus der Menge kommend die Bühne betritt. Dort warten schon der Geigenspieler David sowie die vier hübschen Damen Jessica, JoHanna, Jen und Victoria. The Crüxshadows, die heute Abend ihr letztes Deutschlandkonzert auf ihrer Tour geben, begeistern vom ersten Lied an und im Clubraum der Kammgarn breitet sich dunkles aber stimmungsvolles Tanzfieber aus. Die überwiedend schwarz gekleideten Fans singen textsicher neue Lieder wie „Of Angels“ mit oder schwingen dazu rhythmisch zum Takt. Die Setlist ist abwechslungsreich, mal langsam mal schwungvoller, zwischendurch mal wieder rockiger und dann dominiert wieder der hämmernde Bass. Highlight ist sicherlich der Bandklassiker „Birthday“, den Fans und Band gleichermaßen zu feiern wissen. Der Sänger steigt während des Gigs des Öfteren ins Publikum hinab, um gemeinsam mit den Fans zu tanzen oder zu singen. Gelegentlich bevorzugt Rogue, mit seinen beiden Lichtern in den Handflächen stets gut sichtbar ist, auch höhere Positionen wie auf Tischen und Stühlen. Für eine kurze Verschnaufpause sorgte die Vorstellung der sechsköpfigen Band, die von ein wenig Eigenwerbung gefolgt wird. Zusammen mit dem Publikum zelebrieren sie bis zum Schluss alte Songs sowie Lieder aus dem aktuellen Album. Als Zugabe gibt es „Monsters“ und „Marily, My Bitterness“, wozu man fast schon traditionell die komplette Bühne mit Fans bestückt. Nach ein paar herzlichen Umarmungen mit den Fans auf der Bühne geht im Cotton Club Kaiserslautern ein schöner Konzertabend zu Ende, bei dem sowohl die Vorband Godex als auch The Crüxshadows zur Zufriedenheit aller für ausgelassene Stimmung sorgten.