Loreley: Zweite Ausgabe des RockFels Festivals etabliert sich weiter
Am 10. und 11. Juni 2016 hat die zweite Ausgabe des RockFels Festivals bei Sankt Goarshausen stattgefunden. Insgesamt 4500 Besucher feierten an diesem Wochenende ein Metal- und Rock-Festival, bei dem sich ein wirklich sehenswertes LineUp aus Avantasia, Subway To Sally, Doro, Eisbrecher und vielen Bands mehr inmitten der malerischen Kulisse bot.
Von der grassierenden Schlechtwetterfront blieb das Open Air zum Glück weitgehend verschont. So erstrahlte pünktlich zum Festivalbeginn über der Loreley ein blauer Himmel mit viel Sonnenschein bei sommerlichen Temperaturen. Als Opener standen am Freitagmittag die drei Berliner Jungs der Deutschrockband TXL auf der Freilichtbühne, die zu dem Zeitpunkt noch recht überschaubar besucht war, was aber – wie sich später noch zeigte – definitiv nicht an der Band lag sondern vielmehr daran, dass viele wohl noch arbeiten mussten. Kurz darauf folgte gleich ein persönliches Highlight: Leaves‘ Eyes, eine deutsch-norwegische Symphonic-Metal-Band, die erst vor kurzem Liv Kristine durch Elina Siirala am Mikrofon ersetzt hat, heizte mit gewaltigem Sound sowie sichtlicher Spielfreude den mittlerweile weiter gefüllten Rängen im Amphitheater gut ein. Mit Rage und Sonata Artica ging es musikalisch härter weiter, jedoch wollte der Funke nicht so recht überspringen. Sowohl das nordrhein-westfälische Trio um das einzig verbleibende Gründungsmitglied Peter Wagner als auch die sechs Jungs aus Finnland spielten ordentlichen Powermetal, so dass es bei den jeweiligen Fans kein Halten mehr gab. Mit „Earthshaker Rock“ enterte dann „the one and only Metal-Queen“ Doro die Loreley. Die energiegeladene Düsseldorferin war von der ersten Sekunde an voll präsent und zog mit ihren Hits wie „All We Are“ oder dem Judas Priest Cover „Breaking The Law“ das gut gelaunte Publikum voll in ihren Bann. Die schweizer Folk-Metal-Band Eluveitie tat sich im Anschluss schwer, den Stimmungspegel weiterhin so hoch zu halten. Das lag vor allem daran, dass die sonst überzeugende Band erst kürzliche die Trennung von drei Bandmitgliedern verkraften musste. Den würdigen Abschluss des ersten Tages bildete Subway To Sally, die Mittelalter-Rockband aus Potsdam um Frontmann Eric Fish. Der Headliner begeisterte durch eine gelungene Mischung aus harten Riffs und ruhigen Melodien, die von traditionellen Instrumenten untermauert wurden.
Der zweite RockFels-Tag begann etwas undurchsichtlich, sowohl wettertechnisch als auch organisatorisch. Zum einen sollte es schon früh Regen geben und zum anderen sollte bald Mustasch spielen. Beides war jedoch nicht der Fall. Nach der tollen Rockcover-Band Plan A sprangen TXL für die Schweden ein, da es ihr Sänger wegen des Pilotenstreiks nicht rechtzeitig zu Spielbeginn schaffte. Dennoch kamen die restlichen Bandmitglieder für ein Lied auf die Bühne, bei dem Halid (TXL-Sänger) mit seiner Stimme spontan aushalf. Wo bei den meisten Bands des Genres schwarz die dominierende Farbe ist, regierte bei der anschließenden Band rosarot. Mit J.B.O. traten nun die Partymetaller aus Erlangen auf und starteten wie im gleichnamigen Lied die Feier auf der Loreley, und das obwohl sie ihr geliebtes Kitzmann-Bier angeblich zuhause vergessen haben. Dieses Stimmungslevel konnten die vier Dänen von D-A-D trotz mitreißendem Oldschoolrock und überraschend großer Fanbase zwar nicht erreichen, aber präsentierten ein Sound, den man gerne noch länger hören wollte. Ensiferum, eine finnische Metal-Band, brannte mit ihrem brachialen Sound ein echtes Feuerwerk ab. Mit ihrem Viking- und Folk-Metal konnte der skandinavische Musikexport nicht nur die angereisten Fans überzeugen und sorgte somit für wehende Haare sowie nickende Köpfe auf den gefüllten Rängen des Amphitheaters. Mit Michael Kiske am Gesang und Gitarrero Hai Hansen war danach nicht nur für alte HELLOWEEN-Fans der Gig von Unisonic ein absoluter Genuss. Mit dem Klassiker aus den alten gemeinsamen Tagen „I Want Out“ und vielen eigenen Songs sorgte die Heavy-Metal-Band für ordentlich Stimmung, und das Publikum dankte es ihnen mit frenetischem Applaus. Es folgte nun der Auftritt des Checkers mit seiner Combo Eisbrecher, die es auf der Bühne anfänglich Geldscheine regnen und zum Ende hin schneien ließ. Wer die Jungs noch nicht live gesehen hat, sollte dies unbedingt nachholen. Denn Alexx & Co gehen immer „Volle Kraft voraus“ und fakelten auch am Samstag ein gewaltiges Feuerwerk aus unterhaltsamen Spielwitz, eindrucksvoller Liveshow und reiner Neuen Deutschen Härte ab. Mit Avantasia, einem großartigen Rock-Oper-Projekt, das von dem Kreativkopf Tobis Sammet in Leben gerufen wurde, fand das Festival einen spektakulären Abschluss. Eine sehenswerte Lightshow gepaart mit musikalischer Mystik sowie namhafter Gastmusiker verzauberte zwei Stunden lang die Loreley.
Auch im nächsten Jahr wird das RockFels Open Air wieder Mitte Juni stattfinden. Von 15. Bis 17. Juni 2017 wird die Loreley dann wieder rocken. Mit der Krefelder Power Metal-Legende Blind Guardian und der Schweizer Kult-Band Krokus stehen dafür auch bereits die ersten Namen fest. Der Ticketvorverkauf startet ab Montag, den 14. Juni 2016.