Mark Forster begeistert Saarbrücken: Ein heißer Abend mit Hits und Gänsehaut
Ein pfälzer Ausnahmekünstler, Wetter wie in den Tropen und eine bunt gemischte Fanschar, die schon vor Beginn durchgeschwitzt war – das sind am 21.07.2024 die Zutaten für einen ausgelassenen Abend mit Mark Forster gewesen. Schon den ganzen Tag strahlte die Sonne um die 30° C. Doch kurz vor Konzertbeginn öffnete der energiegeladene Himmel für eine kurze Zeit seine Schleusen und in der Schwüle der Abendsonne klebten die Shirts auf der Haut. Die Vorband hatte wohl kurzfristig abgesagt, so dass um 19:30 Uhr das Intro „Schwarzer Toyota“ erklang und die Menge auf dem Open Air Gelände am E-Werk Saarbrücken in Aufregung versetzte.
In grüner Jogginghose und seiner Basecap sprang Mark Forster auf den Steg vor der Bühne. „Hallo Saarbrigge“, begrüßte der gebürtige Pfälzer die johlenden Fans. Jetzt wurde es eng auf dem SB Open Air, das von der Garage Saarbrücken veranstaltet wurde. Viele Kinder waren mit ihren Eltern gekommen. Ein Pärchen, wovon ein Partner ein Trikot des 1. FC Kaiserslautern der andere vom 1. FC Saarbrücken trug, war für den bekennenden FCK-Fan Anlass für die Feststellung per Jubel, dass mehr aus dem benachbarten Bundesland angereist waren. Hits wie „Sowieso“ oder „194 Länder“ begeisterte alle und von Jung bis Alt kniete, hüpfte oder sang textsicher mit – einfach „Perfekt“. Spätestens jetzt war jeder, inklusive Mark Forster selbst, völlig durchnässt und er überlegte laut, ob er jetzt schon das T-Shirt wechseln sollte. Er hätte nur noch eines mit einem großen Hund darauf im Gepäck. Der Singer-Songwriter hatte zuvor seine aufwändige Arena-Tour mit opulenten Sets beendet und sei „nur im Kombi“, also mit schmalem Gepäck, nach Saarbrücken angereist, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
„Memories und Stories“ oder „Einmal“ entpuppten sich als wahre Einheizer. Der Song „Kogong“, der in den Abbey Road Studios, in denen schon The Beatles Musikgeschichte schrieben, aufgenommen wurde, brachte eine kurze Abkühlung. Doch auch in der ruhigeren Phase, wie bei „747“, war die Menge gebannt und sang gemeinsam den Refrain zu „Drei Uhr nachts“. „Liebe“ lag in der Luft am E-Werk, wo die Leute locker tanzten oder mit den Armen im Takt wippten.
Zwischendurch blitzte der Entertainer in ihm auf. Mark Forster witzelte über die „Muppet Lounge“, eine Gruppe „nichtzahlender“ Zuschauer außerhalb des Geländes, die oben am Zaun standen und zwar nicht viel verstanden, aber sichtlich das Spektakel genossen. Weiter schwärmt der Fußballbegeisterte von der EM und wie das deutsche Team, trotz allem, einen unbekümmerten Sommer beschert hatte. Als offizieller ARD-EM-Song-Sänger wollte er diesen Spirit auch in den nicht immer leichten Zeiten mit der aktuellen Single „Wenn du mich rufst“ weitertragen.
Ein freudiges Raunen ging durchs Publikum, als der Sänger bei „Au Revoir“ Unterstützung von tausenden Stimmen erhielt – Gänsehaut pur. Kinder saßen glücklich auf den Schultern und klatschten zu „Wir sind groß“ und „Stimme“, während die CO2-Kanonen ihren Dampf abließen. Und weil schon alle singen, ging es nahtlos weiter mit „Chöre“. Die Stimmung kochte endgültig und im erneuten Konfettiregen stand kaum jemand still. Schwitzen war jetzt auch egal.
Die Zugaberufe läuteten das Finale ein. Mark Forster kehrte im angekündigten Shirt mit dem großen Hund zurück und performte gefühlvoll „Übermorgen“ a cappella – wieder Gänsehaut-Feeling. Mit „Bauch und Kopf“ wurde es emotional und CO2-Kanonen sowie massig Konfetti setzten einen grandiosen Schlusspunkt. „Wunderschön war das. Vielen, vielen, vielen Dank, Saarbrücken“, rief der 41-Jährige zum Abschied. 21 Lieder in 95 Minuten – ein Abend voller Emotionen und Energie, der Tausende in Saarbrücken begeisterte und noch lange in Erinnerung bleiben wird.