MTV’s Headbangers Ball: Metal-Kult in der Garage Saarbrücken
MTV’s Headbangers Ball war und ist Heavy-Metal-Nostalgie. Ende der 80er gab es bei der von Vanessa Warwick moderierten TV-Sendung auf dem Musikkanal immer mächtig auf die Ohren. Am 08.12. ist der Kult in die Garage Saarbrücken zurück auf die Bühne gekommen. Bei der Indoor-Festivalreihe ließen es Iced Earth, Ensiferum, Kataklysm und Unearth ordentlich krachen.
Den Auftakt machte Unearth aus Massachusetts, die mit ihrem Melodic-Metalcore brachial loslegten. Zu diesem Zeitpunkt war die Garage leider nur zur etwa der Hälfte gefüllt, was den fünf Jungs nicht gerecht wurde, da sie mit schnellen Riffs und abwechslungsreicher Playlist richtig einheizten. Der hart groovende Sound übertrug sich schnell auf die schon anwesenden Headbanger, die zunächst verhalten aber im weiteren Verlauf immer mehr ihrer Bezeichnung gerecht wurden. Nach viel zu kurzen 30 Minuten war leider Schluss, ich hätte gerne noch mehr davon gehabt. Zu Kataklysm hatte sich die Halle schon gut gefüllt – anscheinend konnte jetzt sogar der Letzte seiner Arbeit entfliehen. Mit seiner Ansage „My Warriors, let this pit move.“ stellte der Frontmann dann klar, was in den kommenden 45 Minuten angesagt war. Wer von den in der Mitte der Halle Stehenden auch nur kurz zögerte, wurde schnell überzeugt sich mitreißen zu lassen. So war stets Bewegung im Raum und zwischendurch reckten die Metalheads immer wieder die „Horns“ in die Luft. Gegen Ende des Gigs begeisterte JF mit einem flinken Gitarrensolo, bevor es dann in die Umbaupause ging.
Mit Ensiferum stieg das Stimmungsbarometer in der nun gefüllten Garage nochmals. Während die schnellen Riffs der finnischen Metalband die ersten Fans zum Crowdsurfen anregten, brachten die Folklore-Einflüsse zusammen mit den choralen Gesängen die Halle dazu lauthals mitzugrölen. In den vorderen Reihen standen nun vermehrt Fans mit der Band-typischen Gesichtsbemalung, die ihre langen Haare fast unentwegt fliegen ließen. Auch die Band hatte sichtlich Spaß. Vor allem das einzig verbleibendes Gründungsmitglied Markus Toivonen aber auch die hübsche Akkordeonspielerin Netta Skog sprangen immer wieder lächelnd über die Bühne. Zum krönenden Abschluss der Headbangers Ball Tour standen die sichtlich gut gelaunten Metal-Giganten von Iced Earth auf dem Plan. Durch eine starke Bühnenpräsenz, die sowohl von Publikumsnähe als auch einem Schuss Selbstironie geprägt war, sowie einem ausgewogenen Mix aus alten und neuen Liedern, waren die kommenden 60 Minuten Konzertgenuss pur. Immer wieder animierte der Sänger Stu das Publikum – was eigentlich nicht nötig war. Denn der zentrale Moshpit wuchs immer weiter an, in den Reihen darum kreisten Haare wild durch die Luft und bei Liedern wie beispielsweise „V“ stimmten fast alle textsicher mit ein. Band und Fans feierten sich. Bei Solis oder instrumentalen Stücken verließ der Frontmann kurz die Bühne, so dass auch der Rest der Band immer mal im Fokus stand. Mit „Watching Over Me“ und dem Versprechen „We’ll be back very soon“ ging ein beeindruckender Konzertabend zu Ende, ganz im Sinne des TV-Kults Headbangers Balls.
Setlist Kataklysm: Breaching The Aylum / The Black Sheep / As I Slither / Taking The World By Storm / At The Edge Of The World / It Turns To Rust / Blood In Heaven / Thy Srpent’s Tongue / Crippeld And Broken / The World Is A Dying Insect
Setlist Iced Earth: Great Heathen Army / Burning Times / Plagues Of Babylon / Dystopia / I Died For You / Vengeance Is Mine / V / My Own Savior / The Hunter / Boilimg Point / Pure Evil / Watching Over Me