Pakt mit dem Teufel: Tanzwut auf „Schreib es mit Blut“-Tour
Fernab jeglicher Klischees verfolgt Tanzwut seit nunmehr 19 Jahren ihren ganz eigenen Weg, den sie auch mit ihrem 10. und aktuellen Studioalbum beschreiten. Schon bei dem Titel „Schreib es mit Blut“ eröffnen sich vor dem inneren Auge Szenen von Faust und dem Verkauf der eigenen Seele beim Pakt mit dem Teufel. Den Pakt mit dem Teufel könnt auch ihr schließen. Denn zurzeit ist die Mittelalterrockband auf großer Tour durch Deutschland, um auch Songs des neuen Albums live zu präsentieren.
Tanzwut wäre jedoch nicht diese unverwechselbare Band, die sie nun mal sind, wenn sie sich ein einziges Thema herauspicken und dieses als Album veröffentlichen würden. Bei dieser Interpretation geht es um mehr, viel mehr. Denn die große Frage, die dieses Album stellt ist, wer würde seine Seele verkaufen oder noch drastischer gesagt, wer hat seine Seele bereits verkauft und wir ahnen es nicht?
Das Besondere an diesem Album ist, dass Mastermind Teufel insgesamt 14 Titel (+ Bonustrack) mit seiner Band produziert hat, die sowohl als einzelne Songs für sich stehen können, aber sich ebenfalls wie ein roter Faden durch das Werk ziehen. Mit „Schreib es mit Blut“ wird ein neues Kapitel in der Historie um Tanzwut veröffentlicht. Hier verschwimmen die Grenzen zwischen Poesie und Mittelalter-Rock. Hier wird klar, dass Tanzwut dieses Album mit Herzblut unterschrieben haben. Gut durchdachte Lyrics und eine beeindruckende Produktion unterstreichen die Ausnahmestellung dieser Band. Niemand traut sich derart viele ungewöhnliche klangliche Experimente zu, wie eben Teufel und seine Mitmusiker. Ein besonderes Highlight dürfte die Powerballade „Stille Wasser“ werden, die gemeinsam mit der Ex-„Leaves‘ Eyes“- Sängerin Liv Kristine produziert wurde und als Bonustrack auf dem Digipak zu finden sein wird. Der Titeltrack und zeitgleich die erste Single wird auf den Namen „Schreib es mit Blut“ hören und die Fans bereits vor Veröffentlichung des Albums neugierig auf den neuen Sound von Tanzwut machen. Krachende Gitarren und überraschende Breaks erschaffen hier eine Partyhymne wie aus dem Bilderbuch. Mit diesem Beitrag hat man einen zeitlosen Klassiker erschaffen, der zweifelsohne zu einem Referenzwerk heranreifen wird und viele weitere Bands inspirieren dürfte. Ein weiterer Höhepunkt ist der ungewöhnliche Song „Reiter ohne Kopf“. Eine große Stärke dieser Band ist es doch schließlich, Geschichten zu erzählen und auch alte Schätze aus dem Mittelalter neu zu entdecken, so entstand die Sage vom Reiter ohne Kopf der Rache übt. Zu diesem Track wird es das erste Tanzwut-Comic geben, das nicht nur bei eingefleischten Fans für Überraschungen sorgen dürfte.
Mit „Chaos“ betreten die Spielleute Neuland. Hier zeigt sich die gesamte Bandbreite der Herren. Vielfältige Instrumente, ein Dudelsack-Duell, leichte Industrial-Anleihen und ein schneller, getriebener Gesang zeichnen diese Nummer besonders aus. Dem geneigten Zuhörer stellt sich nur die Frage, ob es sich hierbei um eine apokalyptische Vorsehung handelt oder doch eher um unseren Alltag, den wir bereits leben? Mit „Reich sein“ steht einer der unbeschwertesten Tanzwut Songs aller Zeiten in den Startlöchern. Ein Guter-Laune-Song, der sich sowohl als Live-Stück anbietet, als auch die Frage stellt, ob den Menschen Freiheit oder Reichtum wichtiger sind?
Wer in den Sommermonaten mit dem Fernweh zu kämpfen hat und bisher noch kein Reiseziel für sich entdecken konnte, dem sei „An den Klippen“ ans Herz gelegt. Hier trifft irische Sehnsucht auf mittelalterliche Klänge und erzählt eine dramatische Liebesgeschichte, wie man sie wohl nur auf der grünen Insel findet. Verträumt und trotzdem real, eine Mixtur, die die Menschen schon immer faszinierte. Im Hause Tanzwut leugnet man seine Wurzeln nicht, trotz Weiterentwicklung und Besetzungswechsel und so findet sich mit „Wer weiß“ eine traditionelle Spielmannsnummer auf diesem Album, die sowohl neuen als auch alten Fans gefallen dürfte. Die Härte des Tracks steigert sich kontinuierlich und spätestens beim Refrain muss man einfach mitsingen.
Tanzwut sind wieder da. Härter, facettenreicher und überraschender als jemals zuvor. Neue Ideen und die bewährte Tradition erschaffen ein Elixier, dem man sich nicht entziehen kann. Da bleibt nur zu hoffen, dass dieser Kelch nicht an euch vorbeigeht. Seid auch ihr bereit, eure Seele für dieses Album zu verkaufen? Hier gäbe es Möglichkeiten:
- 09.07.2016 Rockharz Festival, Ballenstedt
- 22.-24.07.2016 Kaltenberger Ritterturnier (Kaltenberg)
- 29.07.2016 Langen Trechow (FestEvil Nopperhof)
- 31.07.2016 Sparrenburgfest (Bielefeld)
- 13.08.2016 Schlosshof Festival (Höchstadt a. d. Aich)
- 20.-21.08.2016 Schlosspark (Marburg)
- 07.10.2016 Alter Gasometer (Zwickau)
- 08.10.2016 Tante Ju (Dresden)
- 14.10.2016 Backstage (München)
- 15.10.2016 Kammgarn (Kaiserslautern)
- 16.10.2016 Hirsch (Nürnberg)
- 20.10.2016 Rosenhof (Osnabrück)
- 21.10.2016 M.A.U. Club (Rostock)
- 22.10.2016 Pumpwerk (Wilhelmshaven)
- 03.11.2016 Underground (Köln)
- 04.11.2016 Colos-Saal (Aschaffenburg)
- 05.11.2016 MusikZentrum (Hannover)
- 11.11.2016 Knust (Hamburg)
- 12.11.2016 PBHCLUB – Postbahnhof Club (Berlin)
- 23.12.2016 PBHCLUB – Postbahnhof Club (St. Pölten/Österreich)
Tickets gibt es an allen bekannten VVK-Stellen und auf der Homepage von Tanzwut.
Quelle: verändert nach AFM Records