Prog-Metal im Z1 Live-Musikclub: Vanden Plas bringen Fans zum Schwitzen

„Es tut gut, wieder in der Heimat zu sein“, begrüßte Sänger Andy Kuntz am 15. März 2025 die Fans im Z1 Live-Musikclub in Pirmasens. Vanden Plas feierten mit ihrer ausgedehnten Europa-Tour ihr neues Album „The Empyrean Equation Of The Long Lost Things“ und waren am Tag zuvor aus Bonn angereist, um an diesem Samstagabend nicht nur ihre neuen Werke, sondern auch ihre Klassiker live zu präsentieren. Private Gründe und nicht zuletzt die Pandemie sorgten dafür, dass die Musiker „lange weg waren“, so Kuntz. Doch jetzt waren sie wieder da.
Doch was macht eine der bekanntesten deutschen Progressive-Metal-Bands in einer so überschaubaren Venue? Vanden Plas spielen sonst auf Bühnen wie Wacken, dem Sweden Rock Festival oder dem ProgPower-Festival in den USA. Die Verbundenheit zur Heimat, das Engagement der Club-Betreiber sowie die Nähe zu den Fans waren wohl die Hauptgründe. So ist es nicht verwunderlich, dass die ehemalige Pizzeria im Herzen der Schuhstadt proppenvoll war und die Freude auf das intime Konzert riesig war.
Die Setlist beinhaltete vor allem die früheren Werke. Vom neuen Album „The Empyrean Equation of the Long Lost Things“ schafften es vier Songs darauf, und die Fans waren schließlich wegen beidem da. Vanden Plas legten nach ihrem Intro mit „Push“ los und sofort war der Musikclub voller Energie dabei. Klassiker wie „Holes In The Sky“, „Godmaker“ oder „Soul Survives“ begeisterten ebenso wie die neuen Songs „The Sacrilegious Mind Machine“ oder „My Icarian Flight“. Während die einen in der vorderen Hälfte – wo es die Enge zuließ – tanzten, lauschten die anderen im hinteren Teil gemütlich an den Stehtischen. Die Prog-Metaller erzählten ihre musikalischen Geschichten. Dabei machte sich allgemeines Kopfnicken im dicht besetzten Saal breit und man kam schnell ins Schwitzen. Gemeinsam feierte das Publikum Lied für Lied die Band und spendete immer wieder kräftigen Beifall.
Im Spotlight stand stets der charismatische Sänger mit seinen Erzählungen und natürlich seiner beeindruckenden Stimmgewalt. Mit dem neuen Song „Sanctimonarium“ stellte Kuntz einmal mehr sein gesangliches Können unter Beweis: hohe Lagen, lang gehaltene Töne meisterte er mit Bravour. An seiner Seite prägte Stephan Lill maßgeblich den Sound. Seine tragenden Gitarrenparts wechselten sich mit harten Riffs ab und wurden immer wieder von anspruchsvollen Gitarrensoli ergänzt, wie zum Beispiel bei „Cold December Night“ aus dem Album „The Ghost Xperiment“. Dahinter erschuf ein dominantes Keyboard das sphärische Klangambiente. Alessandro Del Vecchio übernahm seit 2020 die Tasten und stimmte gefühlvoll in die Ballade „They Call Me God“ ein. Andreas Lill am Schlagzeug und Bassist Torsten Reichert vervollständigen den Prog-Metal-Sound.
Ein großes Dankeschön ging an Gunnar Henges und Marcus Wadle, zwei der ehrenamtlichen Organisatoren des Z1 Live-Musikclubs, sowie an alle Beteilgten, die den Auftritt möglich machten. „Genug geschwafelt“, beendete Kuntz seine Danksagung, um gleich mit „Iodic Rain“ die Schlussphase einzuleiten. „Frequency“ und „Postcard To God“ bündelten in der Zugabe nochmals alle Kräfte und trieben die Stimmung in ein mitreißendes Ende. Alle sangen den Refrain mit, reckten die Faust in die Luft und klatschten im Takt. Ein krönender Abschluss für ein besonderes Vanden Plas Konzert.