Rhön Rock Open Air 2022

Rhön Rock Open Air 2022

Nach nun zwei Jahren der Pandemiebedingten Absagen konnte dieses Jahr endlich wieder das RHÖN ROCK OPEN AIR stattfinden. Ab Donnerstag Mittag, 28. Juli 2022 war das Festivalcamping geöffnet. Am Donnerstag findet wie bereits auch die letzen Male die traditionelle Warm-Up Party im gemütlichen, fast schon familiären Umfeld mit Cover Bands aus der Region statt. Der Eintritt Donnerstags ist frei!

Erwähnenswert an dieser Stelle ist die Campingsituation. Es ist kein Strom auf dem CP vorhanden und auch Stromerzeuger sind nicht erlaubt. Vielleicht auch gerade deswegen ist es nachts auf dem CP erstaunlich ruhig. Außerdem Hat man bei einem Festival noch nie so wenig Müll gesehen wie hier, und am Sonntagvormittag war das CP-Gelände nach Abreise der Besucher wie geleckt. Es standen ausreichend Dixis zur Verfügung die auch regelmäßig geleert wurden, und eine mobile Duschgelegenheit mit ausreichend Kabinen war ebenso vorhanden wie fliessendes Wasser aus dem Hahn. Die Speisen- und Getränkeversorgung war ausgezeichnet und schnell, sogar auf dem CP gab es einen eigenen Bierstand .

Wissenwertes:

Rhön Rock Open Air Hünfeld-Oberfeld – 3-Tages Festival 
Tickets: 3-Tagesticket 75 €, Freitag: 40 €, Samstag : 50 €, Camping : 20 €, Parken frei

Speisen und Getränke (Auszug)
Bier Veltins 0,4l 4€, Pommes 2,50 €, Cheeseburger 8,00 €, Pulled Pork 7,00

Besucher ca. 2000

Die Bands:

Crazy Train aus Schlitz eröffneten den Donnerstag um 19:30 mit Classic Rock Covern wie Fortunate Son, Barracuda, Mighty Quinn und Rebel Yell, aber auch Metal Klassiker wie Breaking the law oder For whom the Bell tolls waren mit dabei. Mit dem letzen Song Symphony of destruction verkündete die Band dann den Abschied des Bassisten Flo, der seit der Gründung 2017 in der Band war.

Nach 2 Stunden übernahm dann Dirty Mind, die ebenfalls Klassiker wie My Shirona, We´re Not gonna take it und Sweet Child ´o mine im Repertoire hatten wie auch Kracher wie Basket Case , The Kids aren ´t alright und Westerland und damit auch die ersten Circle Pits des Wochenende zündeten.

Freitag, 29.07.

Um 15:30 öffnete das Infield.

Um 16:30 eröffnete Bouncing Betty aus Stuttgart den Freitag.

Uhrzeittypisch war vor der Bühne noch nicht viel los, aber sie wussten mit Songs wie Unfamous Last words, satisfy me und Cheap disguise die noch müden Metaller aus der Reserve zu locken. Spätestens mit ihrem sehr eigenen Cover von Pink Floyds Another Brick in the Wall ging’s dann aber ab. Mit dem letzten Song Tomorrow war’s leider nach einer Stunde schon wieder vorbei.

Anschließend nahmen Mynd das Tempo mit ihrem progressive Rock wieder ein bisschen raus und begeisterten mit feinen Gitarrensounds, Gesang und Keyboards , stellenweise wird’s sogar ein bisschen jazzig. Ein gelungener Kontrast zu den übrigen Rock- und Powermetalbands. Vom ersten Album „Awake“ gabs die Songs On my isle, Obsidian Sky, A secret place und Muse meets the Eye zu hören. In Kürze veröffentlicht die Band Ihr neues Album „Twisting the affair“. Es gab auch schon neue Songs zu hören : Rise to die, Science, Momentum, The lurking truth und I would.

Alben : Awake, Twisting the affair

Zeit für Enemy Inside aus Aschaffenburg.

Weg von komplexen Sounds zurück auf den Boden der Tatsachen.

Das Tempo wird wieder erhöht. Im Gegensatz zum normalerweise dominierenden schwarz steht die Band komplett in weiß auf der Bühne. Im Gegensatz zu ihrem leicht düsteren Sound , der mit eingängigen Gitarrenriffs und dem brillanten Gesang von Frontfrau Nastassija  Guilia den Nerv des Publikums trifft, auch wenn die Band nicht vollständig auf der Bühne steht. Leider haben Sie scheinbar auch den Regen herbeigespielt. 

Songs : Crystallize, Alien, Angel´s Suicide, Lullaby, Bleeding out, Dynamite und natürlich Bulletproof. In my Blood, Seven, Release me, Falling Away folgten. Das epische Cover von The Summerson durfte natürlich nicht fehlen und mit Phoenix vom ersten gleichnamigen Album war der Auftritt dann nach einer Stunde schon vorbei.

Alben : Phoenix (2018) ,  Seven (2021)

Mit Iron Savior aus Hamburg kamen nun Heavy Metal Urgesteine aus Hamburg zum Zug. Die seit 1996 existierende Band spielte 90 Minuten lang einige neue und alte  Songs : Heavy Metal never dies, Kill or get Killed und Souleater Skycreste.

Am 26.August wird das Album „Reforged-Ironbound“ veröffentlicht, das die Neuaufnahmen der besten Klassiker beinhaltet.

Alben (Auszug) :Iron Savior (1997) Condition Red (2002) The Landing (2011)  Kill or get Killed (2019)  Skycrest (2020)

Das lange Ausharren im Regen hatte nun ein  Ende , und der Freitags-Headliner begann pünktlich  um 23:00 seine 1 ½ -Stündige Show.

Für Grave Digger aus Gladbeck konnten sich nun endlich auch die letzten Metalheads aufs Gelände schwingen, um mit dem Opener Healed by Metal direkt auf Touren gebracht zu werden. Weiter gings mit Klassikern wie Killiing time und The Clans will rise. Nach Lawbreaker war bereits die 1 . Gitarre durchgespielt, und Frontmann Chris Boltendahl verlangte lautstark nach BERNIE. Bernie repariert alles und ist auch sonst für eigentlich alles zuständig. Ihr habt Durst ? Ruft doch Bernie. Der bringt euch Bier ! Das Publim ließ sich das nicht 2 Mal sagen und so wurden noch öfter an diesem Abend die Rufe nach Bernie laut … Weitere Songs folgten, In the dark oft he sun, The Curse of giants, Lions of the Sea, Highland farewell Nights of the clouds. Und den 3 Zugaben Rebellion, Rich Hunter und natürlich Heavy Metal Breakdown.

Natürlich agierten Grave Digger gekonnt mit dem Publikum und konnten so die Menge mobilisieren und 

entliessen nach 90 Minuten Full-Power-Show ausgerockte Fans in den wohlverdienten Festival-Feierabend.

Natürlich darf da das Feierabend-Bier nicht fehlen. Vielleicht hat ja Bernie beim Zapfen geholfen…

Samstag, 30.07.

Der Festival-Samstag begann leider mit einer unschönen Durchsage : Während der Konzerte am Freitag verschafften sich noch unbekannte Straftäter Zugang zum Camping-Gelände, um Zelte und Fahrzeuge wahrscheinlich auf der Suche nach Bargeld zu durchsuchen und vermutlich auch Beute machten. Geschädigte sollten sich bei der anwesenden Polizei melden und Anzeige erstatten.

Ansonsten hieß es erstmal ausschlafen und die Klamotten vom Vortrag trocknen.

Gelegenheit dazu gab es zur Genüge, da leider für Junkyard Jesus, die sehr kurzfristig absagen mussten, kein Ersatz mehr gefunden werden konnte.

Für die ebenfalls ausgefallenen Dirch konnten Triddana aus Buenos Aires als Ersatz verpflichtet werden, die im Moment auf DE/Ö -Tour sind und eigentlich einen freien Tag hatten. 

Mit Celtic-Metal Songs wie Angel fire, The ground of the fallen, Wasted paradise, Man of clay und Becoming konnten Sie ausnahmslos jeden der noch etwas spärlich vorhandenen Besucher begeistern, die die Band anschliessend richtig abfeierten und auch noch nach Ende des Auftritts lautstark die Chöre grölten. Anschliessend gabs noch die Gelegenheit für Fotos mit den Musikern oder ein kleines Pläuschchen. 

Alben : Ripe for Rebellion (2013), Twelve Acoustic Pieces (2017) The power and the will (2017) Rising from within (2018) und die neue EP : The ground of the fallen.

Um 17:50 übernahmen Radiant , die nach eigenen Angaben 5 Freunde aus der ganzen Republik sind.

Ihre Songs spiegeln Ihren musikalischen Weg durch die Zeiten und Bands. Rock ans win, Contagioned, Hand around with Friends, Yes I am und forever one heißen die Stücke, die sich am ehesten mit 70er/80er Jahre Melodic Hard Rock beschreiben lassen. Eins ist gewiss: No Filler-All Killer ! Radiant laden das Publikum mit Ihrem neuen Album „Written by Life“ zu einer Tour durch Ihr Musikerleben ein.

Alben : Radiant (2018) , Written by life (2022)

19:15 Crystal Ball aus Luzern sind nun am Zug.

Die Schweizer haben jede Menge Songs von Ihrem aktuellen , im Mai 22 erschienenen Album „Crysteria“ mit dabei , aber auch Klassiker aus Mittlerweile über 30 Jahren Bandgeschichte.

Mit Call of the Wild, Suspended,Make my day, Hold your flag, Deja-Voodoo ging es los. Danach wurde es nachdenklich, als Sänger Steven einen Song für Verstorbene Fans sang, und auch einen für seine Mutter. Danach ging es aber wieder mit Macht weiter : I am Rock , Anyone could be a hero, Hellvetia und Just like Paradise. Auch hier gabs 90 Minuten puren Melodic-Hard-Rock vom feinsten.

 Alben (Auszug) : In the Beginning (1999), Hellvetia (2003) ,Dawnbreaker (2013), Deja-Voodoo (2016),

2020 (Best Of, 2019) und Crysteria (2022)

Um 21:15 Spielte dann der erste Headliner des Abends, Rage  aus Herne in NRW.

Die seit 1984 bestehende Band hat schon einige Besetzungswechsel hinter sich, von der Originalbesetzung ist nach dem Relaunch 2016 nur noch Basser und Sänger Peavey Wagner in der Band. Der Altersunterschied der Musiker ist extrem, aber die Band geht damit ganz cool um und macht Ihre Späßchen darüber. Wenn Papa sagt das der Bub spielen gehen soll … Nimmt der sich die Gitarre und bringt die Bühne zum Glühen !

Mit Let them Rest in Peace, Shadow out of time, The end of all days, See you in Heaven or Hell, Back in Time, Black in Mind, Virginity, Straight to hell, Monetary Gods, Chasing the twilight Zone, From the cradle to the grave, Don´t fear the winter, Higher than the sky, gibt es eine Setlist quer durch die Schaffensperioden von Rage.

Alben (Auszug ): Reign of Fear (1986), Perfect Man (1988), The Missing Link (1993), Black in Mind (1995), Unity (2002), Seasons of the black (2017), Resurrection Day (2021)

Mit dem letzten Act am Sonntag, Orden Ogan, findet das Rhön Rock 22 seinen würdigen Abschluß.

Ganz in der Tradition des Power Metall astigen Festivals gibt’s hier nochmal ordentlich was auf die Ohren, wenn leider auch Gitarrist Patrick plötzlich unter noch ungeklärten Umständen erkrankte, Get well soon !

Mit FEVER, In the dawn of A.I. und Sorrow is your tale eröffneten die Sauerländer ihren Slot, Über das epische Pirates und Come with me, Forlorn and Forsaken ging der wilde Ritt in Inferno und Heart of the Android über. Lord of the flies und to new shores of sadness folgen. Als mit Fields of sorrow, Gunman, Let the fire Rain und letztlich The things we believe in die letzten Klänge auf dem Rhön Rock verhallten, war es bereits 0:45 .

Anschliessend ließen es sich die Veranstalter nicht nehmen, persönliche Worte an die Festivalbesucher zu richten und entliessen Sie damit in die Nacht.

Text: Patrick Henke
Fotos: Gabi Henke

Gabi Henke

Redakteurin und Fotografin