Saarbrücken: W.A.S.P. rocken gemächlich vor vollem Haus
25 Jahre „The Crimson Idol“. Zum Jubiläum des Konzeptalbums sind W.A.S.P. sind am 16.11.2017 auf ihrer Welttournee in der Garage Saarbrücken aufgetreten, um nicht nur die komplette Platte sondern auch ihr Best-Of-Programm zu präsentieren. Blackie Lawless und seine Truppe haben inzwischen 35 Jahre Bandgeschichte hinter sich und man konnte gespannt sein, was die Herren noch zu bieten haben.
Den Donnerstagabend in der Garage eröffnet Rain aus Bologna eröffnet. Die Italiener zeigen sich vor fast vollem Haus spielfreudig und schaffen es, die angereisten Metalheads für den Headliner aufzuheizen. Aus den Boxentürmen lässt die Fünf-Mann-Band kraftvoller Heavy-Metal-Sound dröhnen, der vor Ort schnell Anklang findet und am Ende mit kräftigem Applaus gedankt wird.
W.A.S.P. lassen sich viel Zeit, bis sie schließlich die Bühne betreteten. Nur von roten Spots eingehüllt – passend zum Re-Idolized Tour Cover – starten die vier sichtlich in die Jahre gekommenen Musiker ihre dunkle Show in der inzwischen komplett vollen Garage. Die Band aber vor allem Blackie Lawless bewegt sich gemächlich zwischen den zwei großen Videoleinwänden, auf denen meist Bilder oder Videos in Schwarz-Weiß aufflackern. Stimmlich sowie musikalisch sind dagegen kaum Alterserscheinungen zu merken. Ein klarer und lebendiger Sound machen das Konzert zu einem Hörgenuss. Das wissen auch die zahlreich erschienen Fans, die ihre Band zum 25-Jährigen Jubiläum gebührend feiern, lautstark zu würdigen. Songs wie „Chainsaw Charlie“ oder „I Am One“ werden voller Inbrunst mitgesungen. Dazu reckt man meist die Pommesgabel oder schwingt die angegrauten Haare.
Zwischen den Songs werden auf den seitlichen Leinwänden stets die nächsten Lieder angekündigt, die danach von Videoclips untermalt werden. Viel Interaktion betreibt W.A.S.P. mit seinen Fans nicht. Denn der Frontmann verzichtet bis jetzt gänzlich Ansagen, dreht sich sogar, wenn er gerade nicht singt, stets zu seinem Drummer um. Hat eigentlich jemand mal mitgestoppt, wie lange Blackie mit dem Rücken zum Publikum verbringt? Es werden viele Minuten zusammenkommen, zumindest an diesem Abend. Nach einer Stunde, nachdem alle Lieder von „The Crimson Idol“, chronologisch gespielt worden sind, verlassen W.A.S.P. zum ersten Mal die Bühne, kehren aber nach einigen Minuten, in denen sich die Herren bitten ließen, zurück, um mit dem Hit „The Real Me“ ihr Best-Of-Programm zu starten. „Deutschland, are you ready?“ erklingt plötzlich Blackies Stimme erstmals durchs Mikrofon. Saarbrücken zumindest ist es und irgendwie wirkt die Band frischer, als ob sie in der Pause nochmals die Akkus aufgeladen haben, zumindest die beiden Saitenspieler. Es folgen „L.O.V.E. Machine“, Wild Child“ und „Golgotha“ zur allgemeinen Begeisterung. Nach 90 Minuten beenden Blackie & Co. mit „I Wanna Be Somebody“ unter der Begeisterung der Meisten ihren Auftritt in der saarländischen Landeshauptstadt. Fazit: Im Gegensatz zur gesetzten Bühnenpräsenz hat W.A.S.P. akustisch einen kurzen aber hörenswerten Auftritt abgegeben.