Saarmageddon: Erstes Metal-Festival des Saarlandes besteht Feuertaufe
Das Saarland hat nun auch sein eigenes Rock- und Metal-Festival. Auf dem Messegelände in Saarbrücken feierte am 29.07.2016 bei bestem Festivalwetter das erste Saarmageddon seine Feuertaufe. Zu der Veranstaltung der Saarevent GmbH kamen knapp 2500 Metalheads, um mit Powerwolf, Airbourne, Skindred und Co. in der saarländischen Landeshauptstadt richtig zu rocken.
Nachdem sich um 12 Uhr die Tore geöffnete hatten, strömten die ersten Besucher voller Spannung auf das, was sie erwartet, auf das Messegelände. Denn um 13 Uhr sollte das erste Saarmageddon mit Valient Thorr starten. Da jedoch die US-amerikanische Band nicht rechtzeitig antreten konnte, gaben schließlich die schwedischen Hardrocker von Bullet den Startschuss. Im Anschluss folgte mit Rage schon das erst Highlight des Tages. Das nordrhein-westfälische Trio um das einzig verbleibende Gründungsmitglied Peter Wagner sorgte direkt für ordentliche Stimmung vor der hohen Bühne. Leider musste die Power-Metal-Band, die recht früh im Line-Up platziert war und man somit mit einer kurzen Spielzeit rechnen musste, nach etwa 30 Minuten die Bühne verlassen. Sowohl die Band als auch die Fans hätten gerne noch ein paar weitere Lieder zusammen gespielt bzw. gehört, was an dem Tag aufgrund des „sehr eng gesteckten Zeitplans“ (so der Veranstalter) kein Einzelfall blieb. Mit 20 Minuten Verspätung legten Armored Saint los. Aber irgendwie wollte der Funke nicht recht überspringen oder es lag einfach daran, dass Rage die Latte schon ziemlich hoch gelegt hatte. Denn die Metal-Band aus Pasadena lieferte eine Energie geladene Show ab, bei der vor allem der ausdrucksstarke und unermüdlich herumspringende Frontmann John Bush unentwegt das Publikum anzuheizen versuchte. Nach kurzem Umbau folgte nun eine der ältesten bis heute bestehenden deutschen Thrash-Metal-Bands. Obwohl die Sound-Abmischung nicht ganz so kräftig klang, versetzte Destruction nicht nur die große angereiste Fanbase in Bewegung. Jetzt flogen die Haare in den ersten Reihen oder man schwitzte in den Mosh- und Circlepit auf dem steinigen Untergrund.
Was sich zunächst als sehr lange Umbauphase tarnte, erwies sich laut dem Veranstalter als deutliche Verspätung von Devil Driver und der Folge aus dem sehr engen Zeitplan. So betraten die die kalifornischen Thrash Metaller erst um ca. 18.05 Uhr (geplanter Beginn 17.20 Uhr) die Bühne, welche sie nach zwei Liedern von insgesamt etwa 10 Minuten Spielzeit wieder verlassen mussten. Klar, dass die Laune der angereisten Fans spürbar sank. In einem Statement auf Facebook äußerte sich später der Veranstalter:
Wie ihr wahrscheinlich mitbekommen habt, musste das Set von Devil Driver aufgrund eines durch Beschränkungen des Ordnungsamt (max. 23 Uhr!) sehr eng gesteckten Zeitplans und einer erheblichen Verspätung der Künstler drastisch gekürzt werden. Das tut uns sehr Leid, war aber nicht anders durchführbar. Als kleines Trostpflaster bieten wir euch auf die nächsten Metalkonzerte in der Garage einen Rabatt von 5 Euro. (…)
Die Stimmung stieg jedoch wieder schlagartig als Skindred mit ihrer unvergleichlichen Art von Metal auftraten. Den expressiven Engländern gelang es mit harten Riffs gepaart mit Punk-, Reggae- und Hiphop-Elementen die Menschenmasse bei strahlendem Sonnenschein zum Tanzen und Springen zu bringen. Besondere Kollegialität zeigte die Band, indem sie während ihres Gigs für ein paar Lieder Valient Thorr die Bühne überließ, die wohl auch nicht rechtzeitig zu ihrer Spielzeit kamen. Dann gaben Airbourne, die schon seit Jahren auf weltweiten Headliner-Touren und auf Festivals für Begeisterungsstürme sorgen, Vollgas. Mit einer sensationellen Performance aus purem Rocksound überzeugten die vier Jungs aus Australien auf ganzer Linie und das das Publikum feierte sie zu Recht von Anfang bis Ende. Der Sänger und Leadgitarrist Joel O’Keeffe, der mit seinem Bruder Ryan am Schlagzeug die Band 2001 gründete, zelebrierte auf dem Festival geradezu das Image des Rock’n’Roll. Ob es die Bierdose war, die er sich auf dem Kopf zerhämmerte, oder die überschäumende Power, mit der er auf der Bühne und im Publikum agierte, der Auftritt war stets mitreißend. Powerwolf erwiesen sich zu Abschluss als würdiger Headliner. Die saarländische Band hat in den letzten Jahren ihre Fanbase immer weiter ausgebaut und diese zeigte sich deutlich bei dem Heimspiel in Saarbrücken. In einer gewaltigen Bühnenshow mit reichlich Pyro- sowie Lichteffekten begeisterten die Saarländer die knapp 2500 Metalheads auf dem Messegelände durch ihre gewohnt kraftvolle Art von Power-Metal vereint mit spirituellen Musikeinflüssen.
Als Fazit bleibt zu sagen: Das Saarmageddon hat die Feuertaufe bestanden. Mit den Erfahrungen aus diesem Jahr wird der Veranstalter sicherlich die zweite Runde des Rock- und Metalfestivals des Saarlandes optimieren. Wir freuen uns auf hoffentlich wieder tolle Bands sowie gute Laune im nächsten Jahr.