Saltatio Mortis rockten gleich zwei Mal in Wiesbaden

Saltatio Mortis rockten gleich zwei Mal in Wiesbaden

Am 11. und 12. November luden Saltatio Mortis zu ihrer seit dem Frühjahr angekündigten Taugenichts-Tour 2023 in den Schlachthof Wiesbaden ein. Es ist die bislang größte und längste Tour der Band, die sich bereits seit 2000 über Straßenmusik, Mittelaltermärkte und Festivals bis auf die großen Bühnen von heute „hochgespielt“ hat. Und die „großen Bühnen“ sind auch nötig, da die Männer um den Frontmann Alea den Bescheidenen jede Menge Showeffekte dabei haben. Sei es Konfettikanonen, Pyrotechnik, künstlicher Schnee oder eine Schwarzlichtshow.

Los geht’s aber erstmal mit Alestorm aus Schottland. Die Band spielt Folk Metal (True Scottish Pirate Metal, Quelle: Wikipedia). Sagen wir mal: Pirate Party Drinking Metal trifft es besser. Als Bühnenbild gibt es recht dominierend ein überdimensionales Quietsche-Entchen und viele grüne Sachen: Gitarren, kurze Sporthosen, Bierflaschen, Kilts …

Sänger und Frontmann Chris Bowes erlitt vor kurzem einen Armbruch, so musste das Publikum größtenteils auf seine Keytar-Performance verzichten, wenn er sie nicht mal von einem Roadie gereicht bekam und einhändig spielte. Wie es zur Verletzung kam, ging leider in der Ansage im grölenden Publikum unter. Eventuell war ja auch ein Hai im Spiel.

Mit Songs wie Keelhauled, No Grave but the Sea, The Sunk´n Norwegian, Walk the Plank, Under Blackened Banners ist das Piratenthema klar. Den ersten Abriss gabs dann beim Cover von „Hangover“ und anschließend Jo-Ho „Mexico“ und „P.A.R.T.Y“. Es folgten “Pirate Song“ und „Shit Boat“.  „Drink“, und „Zombies Ate my Pirate Ship“ waren die nächsten zwei Songs bis zum Abschluss „Fucked with an Anchor“. Alle Mittelfinger hoch!

Gute Laune Party-Musik, jede Menge Drinks und Bier und für Hunde ist auch was dabei 🙂

Nach einer kurzen Umbauphase gings dann mit Saltatio Mortis weiter.

Den Anfang macht passend zur Tour der hymenartige Opener Taugenichts, der direkt aus dem Intro mit einem Riesenknall das Publikum wachrüttelt. Altbekanntes folgte mit dem epischen „Wo sind die Clowns“ und einem Mash-Up von „Besorgter Bürger“ und „Schrei nach Liebe“, was auch zeigt, wo die Band politisch steht. Immer wieder sind gerade auf den neueren Alben Songs zu aktuellen Themen dabei. Weiter geht’s mit „Große Träume“, der den musikalischen Weg der Band beschreibt. Mit „Ich werde Wind“, „Loki“, „Satans Fall“ gings dann weiter, bis es beim Intro von „Odins Raben“ auf der Bühne zu schneien begann. Die Brücke zum nächsten Höhepunkt der Show schlug „Brunhild“ und das von Alea alleine performte „My Mother Told Me“, während die Bühne dahinter für die Schwarzlicht-Drumshow bei „God of War“ umgebaut wird. Gänsehaut-Feeling garantiert. Einige Fans wussten natürlich über den Schwarzlicht-Einsatz Bescheid und waren für die 1. Reihe schon passend geschminkt.

Mit dem dudelsacklastigen „Heimdall“ und dem Folk-Cover „What shall we do with the Drunken Sailor“ (vielleicht sollten Sie mal Alestorm fragen, die wissen da Bescheid) heizten Sie dem Publikum nun richtig ein.

Mit „Pray to the Hunter“ folgte SaMo´s Beitrag zu dem Game „The Elder Scrolls“ und die Band-Perfomance von „My Mother Told me“. Mit „Rattenfänger“ gings weiter zu dem neuen Song „Heute Nacht“ der zwar ohne Mia Julia aber dafür mit ganz viel „Handy-Lämpchen“ gespielt wurde. Mit „Mittelalter“ folgte ein wahrer Klassiker inklusive Sporteinlage, mit „Gardyloo“ ein schneller Tanz-Hüpf-Pogo Song und der Loslass-Song „Seitdem Du weg bist“.

Natürlich durfte eine Cover-Version von der Befreundeten Band Electric Callboy nicht fehlen, nämlich „Hypa Hypa“ und die Gemeinschaftsproduktion mit FiNCH „Keine Regeln“ .

Als Zugaben wurden „Alive Now“ (Collab-Song mit Hämatom), „Für immer Jung“ und -natürlich- der obligatorische „Spielmannsschwur“ serviert.

Ein perfekter Abend mit einer bombastischen Show, mit knapp 60 € im VVK auch nicht ganz billig aber schön. Obendrauf gabs noch ein Gratis-Attest zum Herunterladen zur Vorlage beim Arbeitgeber für den nächsten Arbeitstag (Montag und so…)

Mit ein bisschen Glück geht’s auch günstiger, vielleicht können Saltatio Mortis ja wieder auf spontanen Straßenkonzerten gefeiert werden und auf Mittelalterfestivals angetroffen werden.

Redakteur: Patrick Henke

Gabi Henke

Redakteurin und Fotografin