Volles Brett in Saarbrücken – Iced Earth & Co. begeistern mit harten Klängen
Iced Earth sind am 09.01.2018 auf ihrer „Incorruptible“-Tour in der Garage Saarbrücken aufgetreten und haben für mächtig Stimmung gesorgt. aber nicht nur der Headliner überzeugte an diesem Abend, auch die beiden Supports in Form von Metaprism und Freedom Call haben dem Publikum richtig eingeheizt.
Metaprism aus England eröffnen recht gewaltig den Konzertabend. Zu den hämmernden Drums und den harten Riffs der beiden Gitarristen ertönen zwei ganz unterschiedliche Vocals. Zum einen hört man die klar singende Frauenstimme, zum anderen auch den männlichen Gegenpart mit seinem grollenden Gesang, die beide entweder alternierend oder teilweise zeitgleich ein breites Spektrum abdecken. Die beiden Vokalisten ergänzen sich gut, und lassen den Sound in eingängigen Refrains zusammenfinden. Metaprism bedient voll und ganz das Genre, aber lässt den individuellen Wiedererkennungswert missen. Nichts desto trotz kommt die Band an und so heizen die sechs Briten schon mal gut an.
Etwas geradliniger bzw. klassischer – im Sinne des Metal-Liebhabers versteht sich – kommen Freedom Call daher: Mitsing-Thrashmetal mit einem Spritzer Bierzelt. Die Songs sind eingängig und man kann sich nicht verkneifen, ab dem zweiten Refrain mitzusingen. Hohes Falsetto a la Helloween mit einem Touch Manowar? Vielleicht. Jedenfalls füllt sich der Saal und das Publikum feiert die Band aus Nürnberg wie alte Bekannte. Ständig deutet der Sänger ins Publikum und animiert mit Mitsing- sowie Klatscheinlagen ohne zu vergessen, dass die Riffs laut und die Fäuste geballt sein müssen. Freedom Call bringen einen Gute-Laune-Schwung mit, auch mit Ersatz-Drummer Kevin von Masterplan, da der eigentliche Schlagzeuger aus „positiven familiären Gründen zu Hause bleiben musste“. Das Quartett – doch vor allem der Frontmann – versprüht ein mitreißendes Feeling, auch als gegen Ende glücklich verkündet, dass die Band einen Song mehr spielen dürfe. So überlassen Freedom Call mit „Heart of a Warrior“, „Warriors of Light“ und schließlich „Metal is for Everyone“ die Bühne mitsamt bestens eingestimmten Metalheads unter Zugaberufen dem Headliner.
Iced Earth entern unter mächtigem Jubel die Bretter der Garage. Harte, schnelle Riffs und eine tiefe klare Stimme, die es auch hoch zu schreien versteht, prägen den Sound der vier US-Amerikaner aus Florida, die alle mit Rocker-Kutte vor das Publikum treten und sich voller Spielfreude zeigen. Die düsteren aber melodischen Refrains wie bei „I Died for You“ laden zum Mitsingen ein, was die angereisten Fans textsicher tun. Viel zu animieren gibt es nicht. Denn die Menge ist zwar nicht groß in Bewegung, aber begeistert bei der Band, deren Sound wie ein gewaltiger rasender Zug durch die Halle zieht. Gespielt werden nicht nur die alten Klassiker sondern vielmehr auch Songs aus dem aktuellen Album „Incorruptible“. Der Sound hat einen hohen Wiedererkennungswert ohne dabei ermüdend zu werden. Die Jahrzehnte lange Erfahrung bietet ein reichhaltiges Repertoire an Liedern, aus dem heute bunt geschöpft wird. Es verwundert nicht, dass die Band über die Jahre des Bestehens das Genre geprägt hat. Vielschichtig sind viele Songs, ohne dass dadurch die Riffs an Wucht oder die Refrains an Eingängigkeit verlieren.
An diesem Abend überzeugten alle drei Bands in der Garage Saarbrücken. Die angereisten Metalheads bekamen von jedem auf seine eigene Art ein volles Brett Schwermetall auf die Ohren. Wer die Möglichkeit hat, drei Bands auf ihrer gemeinsamen Tour noch zu hören, sollte es sich nicht entgehen lassen.