Zombies, Drachen und Krieger erobern die Kammgarn Kaiserslautern
Am Samstagabend, den 30.11.2024, verwandelte sich das Kasino der Kammgarn Kaiserslautern in einen Hexenkessel der Powermetal- und Mittelalterszene. Auf ihrer „Fegerfeuer Tour“ 2024 standen mit Dominum, Orden Ogan und Feuerschwanz gleich drei stimmungsgeladene Bands auf der Bühne, die das ausverkaufte Haus zum Kochen brachten.
Den Auftakt machte die Nürnberger Band Dominum, die mit ihrer Mischung aus düsterem Power-Metal und poppigen Elementen überzeugte. Bereits der Bühnenauftritt hatte besonderen Charme: Während der Klassiker „Time Warp“ aus der Rocky Horror Show erklang, betrat die Band in Zombie-Make-up die Bühne, angeführt vom Frack-tragenden Sänger Felix Heldt. Mit Songs wie „Immortalis Dominum“, „Half Alive“ und „Frankenstein“ heizten sie die Menge schnell auf. Besonders beeindruckte das Publikum durch choral unterstützten Refrains bei „The Dead Don’t Die“ und dem mitreißenden Scorpions-Cover „Rock You Like A Hurricane“. Die humorvollen Ansagen des Sängers und die Einladung, nach dem Konzert „die Zombies am Merchstand anzufassen“, lockerten die Atmosphäre. Mit „We All Taste the Same“ und „Patient Zero“ verabschiedete sich Dominum und hinterließ ein Publikum, das sich nach mehr sehnte.
Nach einer kurzen Umbaupause folgte Orden Ogan, die mit einem energiegeladenen Set nahtlos an die Stimmung anknüpften. Klassiker wie „F.E.V.E.R.“ und „Gunman“ sorgten für ausgelassene Begeisterung. Frontmann Sebastian „Seeb“ Levermann führte mit charmanter Bühnenpräsenz durch die Show, bei der auch der Titelsong des aktuellen Albums „The Order of Fear“ eine besondere Aufmerksamkeit bekam. Mit Witz – das Reimen von „Fear“ auf „Bier“ – und vor allem mit Ernergie geladenem Metalsound bewies die Band, warum sie seit über einem Jahrzehnt eine Größe in der deutschen Metal-Szene ist. Nach etwa 45 Minuten verabschiedete sich Orden Ogan mit „The Things We Believe In“ und ließ ein bestens eingestimmtes Publikum zurück.
Der Höhepunkt des Abends gehörte Feuerschwanz. Mit dem Opener „SGFRD Dragonslayer“ verwandelte die Band den Innenraum der Halle sofort in ein brodelndes Getümmel. Vom ersten Moment an bewiesen alle Bandmitglieder, dass sie nicht nur Meister der Partyhymnen, sondern auch der Inszenierung sind. Die Bühnenpräsenz von Hauptmann Feuerschwanz alias Peter Henrici und Prinz R. Hodenherz III alias Ben Metzner war mitreißend und voller Charme. Die Interaktion mit den Fans war ein zentraler Bestandteil der Show – vom kollektiven Mitsingen über einen Circlepit bis hin zum T-Shirt-Schwenken. Feuerschwanz nutzten die gesamte Bühne der Kammgarn voll aus und setzten mit Pyro-Effekten, Feuershows der Miezen und Lichtelementen Akzente, die die ohnehin schon intensive Stimmung noch weiter anheizten.
Die Setlist des Abends war ein Best-of aus aktuellen und neuen Songs, die ihre Transformation von einer Folk-Rock-Band hin zur Power-Metal-Formation eindrucksvoll widerspiegelte. Neue Kracher wie „Memento Mori“, „Untot im Drachenboot“ und „Valkyren“ wechselten sich mit Klassikern wie „Metfest“ oder „Schubsetanz“ ab. Gerade die kraftvollen Refrains und hymnischen Melodien wurden von der Menge lautstark mitgesungen. Nach gut 90 Minuten voller Euphorie und schweißtreibender Action ging das Konzert mit dem Manowar-Cover „Warriors of the World“, „Rohirrim“, sowie „Das Elfte Gebot“ zu Ende. In einem fulminanten Finale verabschiedete sich Feuerschwanz von einer erschöpften, aber glücklichen Menge in der Kammgarn Kaiserslautern.